Steuerfachwirt werden
Zusammenfassung
- Voraussetzungen, um Steuerfachwirt werden zu können
- Prüfung zum Steuerfachwirt
- Gründe, um Steuerfachwirt zu werden
- Einkommen
- Next Step: Steuerberater
- Du willst einfach mehr
- Abgrenzung zu weiteren Abschlüssen im Steuerbereich
- Voraussetzungen, um Steuerfachwirt werden zu können
- Money, Money, Money
- Quintessenz
Du bist nun schon einige Jahre als Steuerfachangestellter tätig, fühlst dich in deinen Aufgabenbereichen sicher und überlegst, dich nun beruflich weiterzuentwickeln. Sicher spielt ein höheres Einkommen auch eine verlockende Rolle. Eine zusätzliche Qualifikation zum Steuerfachwirt könnte die richtige Lösung zu deinen Überlegungen sein. Alle Infos rund um dieses Berufsbild findest du hier.
Voraussetzungen, um Steuerfachwirt werden zu können
Die entscheidende Voraussetzung, um Steuerfachwirt werden zu können, ist die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Steuerfachangestellten. Unwichtig sind dabei die Anzahl der benötigten Versuche oder auch dein Abschlussergebnis. Es zählt nur das Prädikat: „Bestanden“.
Außerdem brauchst du ein paar Jahre Berufserfahrung, die du nachweisen kannst. Selbstverständlich hast du diese im Steuerkanzleiumfeld als Steuerfachangestellter mit Mandantschaft gesammelt. Dort hast du entsprechende Aufgaben bearbeitet und berufliche Inhalte vertieft.
Nun darfst du dich für eine Prüfung zum Steuerfachwirt anmelden.
Prüfung zum Steuerfachwirt
Zur Prüfungsvorbereitung belegst du einen Kurs. Hier gibt es verschiedene Modelle. So kannst du berufsbegleitend entweder einen Wochenendkurs oder einen Vollzeitintensivkurs belegen. Bei dem Wochenendkurs bist du für ca. ein halbes Jahr an den Wochenenden in Seminaren, mit dem Erlernen der nötigen Inhalte beschäftigt. Ein Vollzeitintensivkurs dauert hingegen ungefähr vier Wochen an. Du widmest diese Zeit ausschließlich der Vorbereitung auf die Prüfung. Das heißt, dass du tagsüber in Kursen lernst und am Abend bestenfalls das Wissen noch einmal aufbereitest und wiederholst. Bei beiden Varianten vertiefst du die entsprechenden Prüfungsinhalte, erfährst, worauf es in der Prüfung ankommt, und schreibst Probeklausuren.
Die letztendliche Prüfung besteht aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil, die du beide bestehen musst. Hast du diese erfolgreich absolviert, darfst du den Titel Steuerfachwirt tragen.
Gründe, um Steuerfachwirt zu werden
Die Weiterbildung zum Steuerfachwirt ist in verschiedener Hinsicht lohnenswert. Welche Gründe dafürsprechen, erfährst du hier:
Einkommen
Ganz klar spielt bei deiner Entscheidung Steuerfachwirt zu werden der Verdienst mit rein, denn der kann bei einem Steuerfachwirt durchaus höher sein als bei einem Steuerfachangestellten. Du hast jetzt eine höhere Qualifikation und vertiefte Kenntnisse. Heutzutage entscheidet allerdings vorrangig die Berufserfahrung. Das heißt, dass ein weniger erfahrener Steuerfachwirt das gleiche Einkommen erzielen wird, wie ein Steuerfachangestellter, der über umfassendere Praxis und eine längere Zeit der Berufsausübung verfügt. Haben beide Berufsbilder eine ähnliche Berufserfahrung, verdienst du als Steuerfachwirt mehr.
Next Step: Steuerberater
Du liebäugelst mit noch größeren Zielen und möchtest es bis zum Steuerberater schaffen, vielleicht sogar mal mit diesem Abschluss eine eigene Kanzlei aufbauen? Dann ist der nötige Zwischenschritt auf dem Weg vom Steuerfachangestellten zum Steuerberater der Steuerfachwirt. Denn nur diese Qualifikation und die dazugehörige anschließende Berufserfahrung sind die Voraussetzungen für das angestrebte Ziel des Steuerberaterexamens.
Einzige Ausnahme sind angehende Steuerberater, die einen Universitätsabschluss nachweisen können. Mit einem passenden Masterabschluss kannst Du quasi umgehend in die Beraterprüfung gehen.
Du willst einfach mehr
Steuerfachangestellte bekommen in einer Steuerkanzlei alles Notwendige beigebracht. So lernst du sowohl Löhne zu berechnen, die Finanzbuchhaltung zu pflegen als auch Steuererklärungen und Jahresabschlüsse zu erstellen. Als Steuerfachwirt vertiefst und intensivierst du diese Inhalte. Das bedeutet bspw., dass du im Bereich der Jahresabschlüsse nicht nur die Einnahmen-Überschuss-Rechnungen übernimmst, sondern auch Bilanzierungen von Kapitalgesellschaften und weitere anspruchsvolle Aufgaben, wie Spezialfälle, Umwandlungen, Nachfolgeregelungen, etc.
Abgrenzung zu weiteren Abschlüssen im Steuerbereich
Es gibt eine Vielzahl von Weiterbildungen im Steuerbereich, wie die zum Fachassistenten für Lohn und Gehalt oder zum Bilanzbuchhalter. Dies sind Lehrgänge, die ein tieferes Spezialwissen in einem Fachgebiet vermitteln. Damit erlangst du eine Expertise in einem bestimmten Sektor. Als Bilanzbuchhalter erstellst du dann zum Beispiel besonders häufig Jahresabschlüsse oder grundsätzlich Abschlüsse.
Das Wissen des Steuerfachwirtes ist hingegen breiter aufgestellt. Mit dieser Qualifikation bist du in ganz vielen Bereichen einsetzbar und hast eine Allrounder-Perspektive. Deine Kenntnisse sind nicht so tief, wie bei den anderen, voran genannten steuerlichen Weiterbildungen, dafür generalistischer. Der Abschluss ist mindestens gleichwertig anzusehen.
Money, Money, Money
Natürlich möchtest du nun auch wissen, was das in Zahlen bedeutet. Wie schon weiter oben erwähnt, spielen beim Gehalt in Steuerberufen vor allem Expertise und Berufserfahrung eine Rolle. Trotzdem kann man sagen, dass Steuerfachwirte üblicherweise zwischen 48.000 – 54.000 € verdienen. Besondere Fachwirte mit spezieller Expertise können aber auch ein deutlich höheres Einkommen erzielen, vor allem wenn sie später in die Industrie wechseln.
Quintessenz
Wenn du dich intensiv und eher breit aufgestellt im Steuerbereich weiterentwickeln möchtest, mehr Einkommen erzielen willst oder sogar die Absicht hast, irgendwann mal eine eigene Kanzlei zu führen, ist die Weiterbildung zum Steuerfachwirt der Schritt in die richtige Richtung. Du vertiefst Inhalte, die du bereits aus deiner Ausbildung und der anschließenden Berufserfahrung als Steuerfachangestellter kennst und belegst dein Wissen in einer entsprechenden Prüfung, auf die du dich vorab, mit einem passenden Kurs deiner Wahl vorbereitet hast. Im Anschluss erhältst du bei deinem Arbeitgeber die Möglichkeit herausforderndere Fälle zu übernehmen und anspruchsvollere Mandate zu übernehmen. Nach weiterer mehrjähriger Berufserfahrung als Steuerfachwirt hast du sogar die Option, mit einer zusätzlichen Studienzeit das Steuerberaterexamen abzulegen.
Für alle, die klare Karriereziele im Auge haben, ist die Weiterbildung zum Steuerfachwirt eine gute Empfehlung.
Wer schreibt hier?
Susann Müller
Susann ist Dipl. Betriebswirtin, Autorin, Texterin, Ghostwriterin und Sprachtalent. Sie recherchiert, schreibt und kommuniziert hauptsächlich in den Bereichen Business, Gesundheit und Sport. 2022 gewann sie für und mit dem Unternehmen Rasenreich den Europäischen Trainingspreis des BDVT e. V. in Gold – Kategorie CoachingTools.
Als Expertin für Stellenausschreibung in Steuerberufen konnte sie zudem bereits viele Projekte erfolgreich umsetzen.