Alles zum Beruf Steuerberater: Tätigkeiten, Gehalt, Ausbildungsweg und Möglichkeiten

Inhaltsverzeichnis

Was macht eigentlich ein Steuerberater? – Zusammenfassung

Als zukünftiger Steuerberater (m/w/d) liegen deine Aufgaben in der steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Beratung deiner Mandanten, der Erstellung von Jahresabschlüssen und Bilanzen, der Erstellung und Prüfung von Steuererklärungen und der Vertretung deiner Mandanten (m/w/d) gegenüber den Finanzämtern oder Finanzgerichten.

Dabei wirst du bei deiner Arbeit in der Regel von Steuerfachangestellten oder Bilanzbuchhaltern unterstützt, sodass du dich ganz auf deine Kernaufgaben konzentrieren kannst.

Weitere Themen zum Beruf des Steuerberaters:

Gehalt von Steuerberatern und Steuerberaterinnen

Als Steuerberater verdienst du im Durchschnitt 6.268 € brutto pro Monat. Dabei hängt dein Gehalt natürlich stark davon ab, ob du angestellt oder selbständig bist, oder wo du arbeitest.

Angestellte Steuerberater verdienen im Durchschnitt zwischen 4.297 € und 6.155 €, selbständige Steuerberater hingegen verdienen im Durchschnitt zwischen 6.000 € und 12.000 €.

Am besten verdienen Steuerberater in Düsseldorf, Frankfurt am Main, München und Stuttgart. Hier ist das Durchschnittgehalt über 6.900 €.

Wenn du mehr über das Gehalt von Steuerberatern erfahren möchtest, z. B. wie hoch das Gehalt bei einem Steuerberater bei den „Big 4“ ist, dann schaue dazu in den Fachartikel: Steuerberater – Dein Gehalt nach dem Examen.

Aufgaben von Steuerberatern

Als zukünftiger Steuerberater liegen deine Hauptaufgaben in der Betreuung deiner Mandanten, Finanzbuchhaltung und der Erstellung von Jahresabschlüssen, Bilanzen und Steuererklärungen. Darüber hinaus kannst du deine Mandanten vor den Finanzämtern und Finanzgerichten vertreten.

Dabei wirst du bei deinen Aufgaben von Steuerfachangestellten oder Bilanzbuchhaltern unterstützt. Diese bereiten die Finanzbuchhaltung, Gehaltsabrechnungen, Steuererklärungen oder Jahresabschlüssen vor, die du nach sorgfältiger Überprüfung rechtswirksam mit deiner Unterschrift abzeichnen darfst.

Mehr zu den Aufgaben eines Steuerberaters findest du in folgendem Fachartikel: Deine Aufgaben als Steuerberater.

Ausbildungsweg – So wird man Steuerberater

Um Steuerberater zu werden, hast du zwei Möglichkeiten: Entweder mit Studium oder ohne Studium, bei ausreichender Berufserfahrung. Wenn du dich für ein Studium entscheidest, muss dieses im Fachbereich der Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften liegen oder ein spezieller Studiengang, wie z. B. Taxation, sein. Nach deinem Studium musst du noch 2 – 3 Jahre (je nachdem ob du ein Bachelor- oder Masterstudium hast) Berufserfahrung sammeln um dich für das Steuerberaterexamen anmelden zu dürfen.

Darüber hinaus hast du aber auch die Möglichkeit ohne Studium Steuerberater zu werden. Das kannst du mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Steuerfachangestellten und 10 Jahren Berufserfahrung in der Steuerberatung. Du kannst die Dauer deiner Berufserfahrung aber auf 7 Jahre verkürzen, wenn du eine Weiterbildung zum Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter abschließt.

Wenn du mehr Details zum Ausbildungsweg von Steuerberater erfahren möchtest, dann schaue einfach in unserem Artikel: Steuerberater Ausbildung.

Unterschiede zwischen Steuerberatern und Steuerfachangestellten

Der größte Unterschied bei der Arbeit zwischen Steuerberatern und Steuerfachangestellten liegt im Grad der Verantwortung. Steuerfachangestellte und Bilanzbuchhalter bereiten viele der Aufgaben für Steuerberater vor, z. B. Steuererklärungen, Jahresabschlüsse, Bilanzen und die Finanzbuchhaltung.

Der Steuerberater / die Steuerberaterin hingegen muss diese Arbeiten überprüfen und ist für schuldhafte Fehler persönlich haftbar. Daher ist bei der Arbeit des Steuerberaters, aber auch der Steuerfachangestellten und Bilanzbuchhalter ein sehr großes Maß an Sorgfalt, Genauigkeit und Detailorientierung notwendig.

Unterschiede zwischen Steuerberatern und Bilanzbuchhaltern

Bilanzbuchhalter unterstützen Steuerberater vor allem bei dem Erstellen von Jahresabschlüssen, im Rechnungswesen und in der Finanzbuchhaltung. Dabei muss der Bilanzbuchhalter stets lernbereit und flexibel sein, da die schnellen Veränderungen im Steuerrecht und komplexe Geschäftsvorfälle dies erfordern.

Wofür braucht man einen Steuerberater?

Erst einmal gibt es in Deutschland juristisch keine Pflicht dazu, einen Steuerberater zu nutzen. Das ist unabhängig davon, ob du Angestellter, Selbständiger, Unternehmer oder eine juristische Person (z. B. eine GmbH) bist.

Als Experte im Steuerrecht kann dir ein Steuerberater jederzeit wichtige Fragen zu deiner persönlichen Steuer- und Finanzsituation beantworten, deine Steuererklärungen erstellen und die Kommunikation mit dem Finanzamt übernehmen.

Daher macht die Nutzung eines Steuerberaters in vielen Fällen durchaus Sinn und du hast folgende Vorteile:

  • Mehr Zeit für dein eigentliches Kerngeschäft, da du dich nicht um Steuererklärungen, Finanz- oder Lohnbuchhaltung kümmern musst.
  • Klügere Entscheidungen und die Vermeidung von Fehlern im Bezug auf deine Finanzen, da du fachliche Beratung erhältst.
  • Wenn du Unternehmer bist, kann dir der Steuerberater Geld sparen, da durch gesetzeskonforme Unternehmensführung keine Strafzahlungen und ggf. Gerichts- und Anwaltskosten anfallen.
  • Du hast eine persönliche Vertretung beim Finanzamt, die fachlich auf Augenhöhe mit den Finanzbeamten diskutieren und deine Rechte vertreten kann.

Wo gibt es hohen Bedarf für Steuerberater?

Auch wenn viele Privatpersonen im Angestelltenverhältnis keinen Steuerberater haben, nutzen doch viele Selbständige und die meisten Unternehmen die Dienste eines Steuerberaters.

Gerade für Unternehmen, die auf Grundlage ihrer Rechtsform (z. B. GbR, OHG, GmbH und andere Kapitalgesellschaften) bilanzpflichtig sind, empfiehlt sich aber die Nutzung von Steuerberatern sehr stark.

Daher ist der Bedarf an Steuerberatern entsprechend hoch. Das sieht man auch daran, dass die Zahl an Steuerberatern seit den 1970er Jahren kontinuierlich ansteigt.

Deine Vorteile: Darum solltest du Steuerberater / Steuerberaterin werden

Du fragst dich, warum du Steuerberater werden solltest? Deine Vorteile im Überblick:

  1. Du hast einen sehr abwechslungsreichen Beruf: Als Steuerberater hast du mit den unterschiedlichsten Mandanten zu tun und beräts diese zu einem großen Spektrum an steuerlichen und wirtschaftlichen Themenfeldern.
  2. Du schaffst einen großen Mehrwert: Das Steuerrecht ist extrem kompliziert und mit deiner Arbeit schaffst du einen echten Mehrwert für deine Mandanten, damit diese sich komplett auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können und keine Gesetzestexte büffeln müssen!
  3. Du hast (zum Glück) einen schwierigen Weg: Der Weg zum begehrten Steuerberater-Titel ist lang und steinig! Aber es lohnt sich, denn der Bedarf am Arbeitsmarkt steigt seit Jahren an und deine Arbeitsleistung wird dringend gesucht!
  4. Du hast super Gehaltsaussichten: Mit dem Steuerberaterexamen stehen dir die Türen zu richtig guten Gehältern offen, im Durchschnitt ist das Gehalt eines Steuerberaters in Deutschland über 75.000 € brutto (Quelle: Steuerfachschule Endriss).
  5. Du hast sehr flexible Arbeitsmodelle: Als Steuerberater kannst du dich zum Beispiel selbständig machen, aber auch sehr gut aus dem Homeoffice oder in Teilzeit arbeiten und so einen guten Einklang von Beruf und Familie finden.
  6. Du bist digital aufgestellt: Staubige Aktenordner gibt es in den meisten Steuerberatungen schon lange nicht mehr, dafür macht die Digitalisierung das flexible Arbeiten von überall aus möglich.

Deine Aufstiegschancen als Steuerberater

Aufgrund des komplexen, sich ständig weiterentwickelnden Steuerrechts, werden Weiterbildungen als Steuerberater ein wichtiger Teil deines zukünftigen Jobs werden.

Danach hängen deine Aufstiegschancen davon ab, ob du selbständig arbeitest, in Steuerkanzleien, Steuer- bzw. Wirtschaftsberatungen oder fachfremden Unternehmen.

Als selbständiger Steuerberater hast du natürlich immer die Möglichkeit durch mehr Mitarbeiter und Mandaten deine Kanzlei zu vergrößern oder sogar weitere Standorte zu eröffnen. Hierbei muss man erwähnen, dass fast 70% der Steuerberater selbständig arbeiten.

Als angestellter Steuerberater in einer Steuerkanzlei hängen deine Aufstiegschancen stark von der Größe der Kanzlei ab. Sehr gute Aufstiegschancen, hast du auf Grund der Unternehmensgröße, bei den Big Four (Ernst & Young, Pricewaterhouse Coopers, KPMG und Deloitte), die hauptsächlich DAX-Konzerne beraten.

Welche Arbeitszeiten haben Steuerberater und wo arbeiten sie?

Die Arbeitszeiten der meisten Steuerberater übersteigen fast immer die 40-Wochenstunden, weil diese anspruchsvolle Arbeit sonst nicht zu bewältigen ist. Daher arbeiten Steuerberater realistischer Weise eher mehr als 50 Stunden pro Woche.

Es gibt aber auch andere Beispiele: Erfahre in diesem Video-Interview mit Steuerberater Erich Erichsen, wie er in seiner Kanzlei eine 25-Stunden Woche eingeführt hat:

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Welche Fähigkeiten braucht ein Steuerberater?

Die folgende Tabelle gibt dir eine Übersicht über die wichtigsten persönlichen und fachlichen Fähigkeiten, die du brauchst, um als Steuerberater oder Steuerberaterin durchzustarten:

Persönliche Fähigkeiten Fachliche Fähigkeiten
  • Durchsetzungsstärke, z. B. gegenüber Finanzämtern
  • Hohes Maß an Leistungsbereitschaft und -willen
  • Ständigen Weiterbildungswillen
  • Führungsqualitäten
  • Sehr gutes Zahlenverständnis besitzen
  • Neugier für wirtschaftliche Zusammenhänge
  • Kaufmännisches Verständnis
  • Liebe für das Steuerrecht

Fazit

Als zukünftiger Steuerberater (m/w/d) liegen deine Aufgaben in der Betreuung und Vertretung deiner Mandanten und in der Erstellung von Jahresabschlüssen, Bilanzen und Steuererklärungen.

Deine Gehaltsaussichten sind mehr als rosig, denn das durchschnittliche Gehalt eines Steuerberaters liegt bei ca. 6.268 € brutto. Wenn du aber in München, Düsseldorf, Frankfurt am Main oder Stuttgart wohnst oder dorthin ziehst, liegt dein Gehalt weit über 6.900 € brutto.

Die Ausbildung zum Steuerberater kannst du mit oder ohne Studium absolvieren und dich zum Steuerberaterexamen, der schwersten Prüfung in Deutschland, anmelden. Ohne Studium benötigst du eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten und mindesten 10 Jahre Berufserfahrung. Diese kannst du aber auf 7 Jahre verkürzen, indem du eine Weiterbildung zum Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter absolvierst.

Mit einem Studium der Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften oder einem spezialisierten Studiengang (z. B. Taxation), benötigst du nur 2 bzw. 3 Jahre Berufserfahrung, um dich für das Steuerberaterexamen anmelden zu dürfen.

Um als Steuerberater erfolgreich zu sein, solltest du Durchsetzungsstärke, eine starke Leistungsbereitschaft und ständigen Weiterbildungswillen besitzen. Des Weiteren solltest du ein gutes Zahlenverständnis haben, dich für wirtschaftliche Zusammenhänge interessieren und ein großes Interesse für das Steuerrecht mitbringen oder entwickeln.