Deine 4 Tipps zu mehr Gehalt in der Steuerberatung – Jetzt endlich mehr verdienen!

Zusammenfassung

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Worum es geht

Endlich mehr verdienen. Eine Gehaltserhöhung, ein dreizehntes Monatsgehalt oder eine ordentliche Gewinnbeteiligung. Hauptsache etwas mehr der Lohntüte.

Die eigene Entlohnung spielt eine wichtige und entscheidende Rolle in unserem Berufsleben. Ganz egal, wie wohl Du dich in deiner aktuellen Steuerkanzlei fühlst, egal wie spannend deine Aufgaben und wie nett deine Kollegen im Büro sind – ein wenig höher dürfte der Betrag sicherlich sein, den die Lohnabrechnung Monat für Monat rechts unten ausweist. Und wenn wir das Gefühl haben, deutlich unter unserem eigentlichen Wert entlohnt zu werden, steigt die Unzufriedenheit an und wir halten zunehmend Ausschau nach neuen Arbeitgebern und Möglichkeiten.  

Und gerade in der Steuerberatung ist eine höhere Vergütung ein immer zentraleres Thema. Denn auch wenn die Gehälter mehr und mehr an die Verdienstmöglichkeiten der „freien Wirtschaft“ angeglichen werden, so hängen die meisten Steuerfachangestellten, Steuerassistent*innen und sogar Steuerberater*innen ihren Kolleginnen in der Industrie noch deutlich zurück.

Aber das ist nicht überall so: Unsere Erfahrungen zeigen, dass es durchaus möglich ist, auch als Mitarbeiter in der Steuerberatung eine satte Schippe auf das eigene Gehalt zu legen und ein ordentliches Plus einzufahren. In den vergangenen Jahren haben wir mit Fachkräften aus allen 16 Bundesländern zusammengearbeitet, haben Kanzleien mit vier Mitarbeitern und Beratungsgesellschaften mit bis zu mehreren tausend Kollegen bei Einstellungsverfahren und Gehaltsverhandlungen begleitet. Daher wissen wir, dass er auch immer ein stückweit an den Mitarbeitern liegt, wie sich das Gehalt entwickelt.

Besser ausgedrückt: Auch in der Steuerberatung haben die Mitarbeiter einen oft unterschätzen Einfluss auf ihr eigenes Gehalt.

In diesem Artikel erfährst Du die 4 effektive und praxiserprobte Methoden um dein Gehalt auf die nächste Stufe zu heben und ein dickes Plus einzufahren.

Praxis-Tipp Nr. 1:

Argumentiere aus der Sicht Deines Chefs – Mache aus „Ich brauche“ ein „Sie bekommen“

Marina L. (Name geändert) ist eine Steuerfachangestellte aus Oldenburg, 25 Jahre alt und wurde von uns vor einiger Zeit auf der Suche nach einem Arbeitgeber begleitet. Marina hatte trotz ihres jungen Alters bereits einige Jahre Berufserfahrung, bedient von der Finanzbuchhaltung über Löhne, Steuererklärungen und selbst Abschlüssen nahezu alle Aufgabengebiete in der Steuerberatung und ihr Gehaltswunsch lag mit knapp unter 40.000 € auch nicht utopisch hoch.

Marina vereinbarte insgesamt fünf Vorstellungsgespräche und erhielt trotz ihrer hervorragenden Qualifikationen und des eklatanten Fachkräfte-Bedarfs der Steuerkanzleien keine einzige Zusage.

 

Was lief schief?

„Ich brauche mindestens 3.000 Euro bei dreizehn Gehältern, um meine fixen Kosten zu finanzieren.“ Wie oft beginnen genau an dieser Stelle die Gehaltsverhandlungen und, Du wirst vielleicht überrascht sein, enden sie auch hier.

Dabei ist die Idee durchaus verständlich. Nicht nur, dass ich eine klare Linie gezogen habe und mein Arbeitgeber oder potenzieller Arbeitgeber nun informiert ist, wie meine Entlohnung mindestens aussehen muss. Wenn ich einen Mindestbetrag angebe, dann ist hier vor allem auch ein Anker gesetzt und alle Verhandlungen werden sich irgendwo um diesen Anker herum abspielen. Dies wird auch immer wieder in der Theorie und Fachliteratur empfohlen. Beachte aber, dass der Anker ein zweischneidiges Schwert ist: Wenn du den Anker zu niedrig ansetzt, verkaufst du dich unter deinem Wert. Wenn du den Anker zu hoch ansetzt, wird es schwierig sein hier einen zufriedenstellenden Kompromiss für beide Seiten zu finden.

Doch wie funktioniert dieser Ansatz in der Praxis?

Aus unserer Erfahrung heraus bedarf es schon einem äußerst empathischen Chef, der auf dieses Vorgehen eingeht und alleine auf dieser Grundlage einer Gehaltserhöhung zustimmt. In der Regel wird dieses Argument sogar oftmals direkt abgeschmettert oder einfach übergangen.
Doch warum ist das so?

 

Versetze Dich einfach einmal in die Lage Deines Vorgesetzten.

Er muss wirtschaftlich denken, um seiner Verantwortung gerecht zu werden und die Wirtschaftlichkeit seiner Kanzlei oder Abteilung zu gewährleisten. Hier ist eine Gehaltserhöhung eines Mitarbeiters grundsätzlich erst einmal ein Zielkonflikt und dementsprechend ein sensibles Thema.

Viel besser greifen hier Argumente, die auf Deinen Mehrwert für die Kanzlei einzahlen. Doch diese sind wiederum gar nicht immer so einfach zu finden und meistens sehr individuell, z.B.:

„Seit 6 Monaten übernehme ich jetzt zusätzlich Aufgaben im Jahresabschluss“

„Meine Mandanten sind total zufrieden mit meiner Arbeit und ich telefoniere oft bis lange nach Feierabend mit ihnen“

„Ich bin eigentlich für 20 Stunden eingestellt, komme aber wöchentlich immer auf mindestens 25 Stunden.“

Hier greifen Argumente, die wirtschaftlich für Deinen Vorgesetzten greifbar sind und auch aus monetärer Sicht absolut nachvollziehbar sind. Überlege Dir am besten, wo Deine wichtigsten Aufgaben in Deiner Arbeit liegen, die auch für Deinen Chef die wichtigste Bedeutung haben. Greift hier Deine Argumentation, sind ihr zumindest aus rein fachlicher Sicht kaum Punkte entgegenzusetzen.

Als wir dies mit Marina besprochen hatten und sie bei ihrem Gehaltswunsch zunächst nochmals ihren Mehrwert für die Kanzlei, ihre Erfahrungen und Kompetenzen in die Waagschale warf, erhielt sie übrigens aus den kommenden beiden Gesprächen gleich zwei Vertragsangebote. Und ihr Gehaltswunsch wurde bei beiden angenommen.

Praxis-Tipp Nr. 2:

Erweitere das Spielfeld - Fokussiere Dich nicht nur auf mehr Geld

Vielleicht gibt es Gründe, warum Ihr Chef Ihnen keine Gehaltserhöhung zahlen kann. Vielleicht hat er ein klares Stufungssystem und als Steuerassistent mit 5 Jahren Berufserfahrung fallen Sie nun einmal in die entsprechende Gehaltskategorie. Erhalten Sie ein höheres Gehalt, muss auch das Gehalt Ihrer drei Kolleginnen nach oben korrigiert werden und dies zerschießt die komplette Vergütungsstruktur der Kanzlei.

 

Ein toller Trick aus der Verhandlungspsychologie greift genau hier ein

Vergrößere das Spielfeld indem du dich nicht nur auf die Bruttovergütung fokussierst, sondern alles mit aufnimmst, was dir grundsätzlich wichtig ist.

Du benötigst das Gehalt für ein neues Auto? Verhandele doch um einen Firmenwagen, der für Deinen Chef ggf. sogar günstiger ist als eine einfache Gehaltserhöhung. Du willst mehr Gehalt, weil Du Dich endlich im Fitnessstudio anmelden möchtest? Dann frag Deinen Chef doch, ob er sich beteiligt. Oder willst Du ein höheres Gehalt, um Dich für die Zukunft abzusichern und zu sparen? Vielleicht ist Dein Chef bereit, sich an einer Vermögenswirksamen Leistung oder einem anderen Modell zu beteiligen. Gleiches gilt für die Finanzierung von Weiterbildungen, die Einrichtung Deines Arbeitsplatzes und viele andere Aspekte.

 

Und sonst?

Und nicht zuletzt ist auch die Frage, inwieweit Dir eventuell auch andere Dinge wichtig sein können, die unabhängig einer direkten geldlichen Leistung stehen. Jobfahrräder, ein Parkplatz, flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder mehr Urlaub sind nur einige wenige Beispiele für indirekte Gehaltserhöhungen – die sich nicht direkt auf Deinem Konto ausschlagen, aber dafür deinen Lebensstandard verbessern und vor allem für deinen Chef viel günstiger sind als eine gleichwertige Brutto-Lohnerhöhung.

Praxis-Tipp Nr. 3:

Das perfekte Timing - Überfahre Deinen Chef nicht sondern informieren ihn darüber, dass Du mit ihm sprechen möchtest

Der Kanzleiinhaber Dr. Müller steht an der Kaffeemaschine. Schon wieder sind die Bohnen aufgebraucht und die Küche sieht aus wie ein Schlachtfeld. Nachdem er die Bohnen aufgefüllt und gerade begonnen hat das Besteck wegzuräumen klingelt das Telefon. Er springt ins Büro und ans Telefon, nur um sich von einem Mandanten anzuhören, was ihm alles nicht passt und wie unzufrieden er ist. Und als sich Dr. Müller wieder auf den Weg in die Küche macht, um seinen ohnehin schon verzögerten Termin wahrzunehmen, stehst Du plötzlich in der Tür und fragst freundlich, aber zurückhaltend und genau wie Du es geübt hast, nach mehr Gehalt.

 

Nicht überfahren!

Das wird in den meisten Fällen nicht funktionieren: Ohne Vorwarnung und Termin das Gehalt wortwörtlich zwischen Tür und Angel anzusprechen, überfährt Deinen Vorgesetzten oftmals. Er hat das Thema nicht auf dem Schirm, sondern ist neben der personalwirtschaftlichen Aufgabe mit den klassischen Aufgaben wie Mandantengespräche, Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt oder anderen Tätigkeiten ausgelastet. Vielleicht meint er es nicht böse, aber er hat keine Ahnung und auch in diesem Moment keinen Kopf dafür, dass Du mehr verdienen möchtest.

Du hast mit Deinem Chef ein Gespräch vereinbart? Ein Mitarbeitergespräch oder zu einem anderen Termin? Lass ihn wissen, dass Du etwas auf dem Herzen hast. Lass die Katze nicht direkt aus dem Sack, aber deute an, dass Du Redebedarf hast. Und so gehst Du dabei vor.

Du benötigst unbedingt Empathie, um diesen Trick zielführend einzusetzen. Geh auf Deinen Vorgesetzten ein und erkläre im ersten Schritt, dass Dir bewusst ist, dass er viel um die Ohren hat und eigentlich komplett ausgelastet ist. Danach kannst Du ihm erklären, dass Du Dich schon länger mit dem Thema Geld umhertreibst und schon seit einiger Zeit mit ihm darüber sprechen möchtest, aber bisher noch keine Möglichkeit gefunden hast es anzusprechen.

 

In der Ruhe liegt die Kraft!

So kann sich Dein Chef vorbereiten und er ist nicht zu überrascht, wenn Du auf ihn zukommst. Unsere Erfahrungen sind diesbezüglich überaus positiv und selbst wenn es zu keiner direkten Gehaltserhöhung kommt, bereitet dieser Einstieg aber immerhin das Thema für die Zukunft vor – und das vollkommen ohne faden Beigeschmack.

Praxis-Tipp Nr. 4:

Vereinbare Ziele - Überzeuge Deinen Chef durch Deinen individuellen Mehrwert für die Kanzlei

Zugegebenermaßen: Der folgende Tipp ist für eine schnelle und kurzfristige Gehaltserhöhung kaum einsetzbar. Auf mittelfristige und langfristige Sicht jedoch gibt es kaum eine Möglichkeit, die auch nur ähnlich effektiv in der Umsetzung ist, um in der Steuerberatung eine Gehaltsstufe nach oben zu klettern.

Sehr viele Gehaltsgespräche scheitern an der Bemessungsgrundlage. Woran entscheidest Du und woran bemisst Dein Chef, wie viel Du zukünftig verdienen wirst. Dein Chef legt vielleicht Wert darauf, dass Du alle Aufgaben wahrnimmst, für die Mandanten erreichbar bist, dass Du vielleicht sogar keine Krankheitstage aufweist und Deine Aufgaben zuverlässig erledigst. Du selbst vertrittst die Ansicht, dass Dir durch Deine Anwesenheit, Deinen Einsatz und vielleicht Deinen freundlichen Umgang mit den Kollegen bereits eine entsprechende Lohnzahlung zusteht.

 

Die Lösung: Vereinbare mit Deinem Chef Ziele

Im nächsten Mitarbeitergespräch solltest Du dies unbedingt anbringen. Wenn Dein Chef ohnehin mit Dir bereits eine Richtlinie bespricht und Ihr Euch auf eine klare Zielsetzung einigt, super! Wenn Dein Vorgesetzter jedoch eher konservativ aufgestellt ist, dann solltest Du ihn darauf ansprechen und von Dir aus, die Vereinbarung von Ziele angehen.

Die Erfahrungen aus der Praxis unserer Klienten sind hier eindeutig. Sobald man ein Ziel vereinbart hat, ist die Basis für eine (Neu)Bewertung der Gehaltszahlungen gelegt. Performst Du dann besser als erwartet und übersteigst die Vereinbarungen deutlich, ist das die perfekte Grundlage, um über die Gehaltserhöhung zu sprechen.

 

Deine Zahlen sprechen für Dich!

Dein Chef wird alleine an den objektiven Zahlen anerkennen, wie wertvoll Du für die Steuerkanzlei bist und das bietet Dir die Steilvorlage, um Dein Gehalt ins Zentrum zu setzen und neu zu verhandeln.

Viele Kanzleien bieten übrigens an, dass bei Zielerreichung statt einer grundsätzlichen Gehaltserhöhung ein Bonus gezahlt wird, der sich meistens in Form eines dreizehnten oder vierzehnten Monatsgehalts widerspiegelt. So hast Du die Möglichkeit mehr Geld zu verdienen und Dein Arbeitgeber kann sichergehen, dass Du Deine Leistung auch definitiv eingebracht hast.

Unsere Kandidatinnen und Kandidaten stehen nicht nur während eines Jobwechsels immer in der Situation auch über das Gehalt verhandeln zu müssen. Gerade High-Performer, also Fachkräfte die ein großes Potenzial haben und zu den besten Mitarbeitern zählen, gehen diesen Weg gerne und meistens überaus erfolgreich. Der vorgesetzte Steuerberater sieht, dass sich der Mitarbeiter seiner Leistung bewusst ist und die „Wette“ der Zielvereinbarung eingeht. Er tritt also in gewisser Weise in Vorleistung, um seinen Mehrwert für die Kanzlei unter Beweis zu stellen. Schafft er es dann tatsächlich die Ziele zu erreichen, würde der Arbeitgeber ein großes Risiko eingehen, dem Gehaltswunsch nicht nachzukommen. Denn unzufriedene Mitarbeiter sind immer latent offen für einen neuen Arbeitgeber und ein Mitarbeiter, der seine Ziele erreicht, oder sogar übertrifft, wird gerade in der heutigen Zeit in der Steuerberatung mit allen Mitteln versucht zu halten.

Wer schreibt hier?

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Marcel Wickert

Marcel ist seit vielen Jahren spezialisiert in Personalfragen in der Steuerberatung. Als Geschäftsführer der Jarl Skand Personalberatung und SF Marketing GmbH begleitete er in den letzten Jahren viele Fachkräfte erfolgreich bei Ihren Gehaltsverhandlungen. Die Jarl Skand Personalberatung wurde dabei 2020 als eine führenden Beratungsdienstleister Deutschlands ausgezeichnet.

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