3 Tipps für frische Steuerfachangestellte

Zusammenfassung

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Worum es geht

Die Lehrjahre sind beendet: Viele Entbehrungen, Prüfungsvorbereitungen, die Angst vor dem Nichtbestehen, die Arbeit als Azubi,… drei lange Jahre Ausbildung (oder zwei, bei einer Umschulung) in der Steuerkanzlei sind endlich vorbei.

Herzlichen Glückwunsch! Endlich darfst Du Dich Steuerfachangestellte oder Steuerfachangestellter nennen und gehörst damit zu einer sehr gefragten Berufsgruppe. Deine Zukunftsaussichten sind blendend, die Karrierechancen so gut wie nie zuvor und Dein Ansehen in der Gesellschaft kann sich alleine mit Deiner neuen Berufsbezeichnung ebenfalls sehr gut sehen lassen.

Doch was ist nun zu beachten? Welche Fallstricke gilt es als frisch ausgebildete Fachkraft zu beachten?

In diesem Blogartikel erhältst Du Antworten auf die 5 wichtigsten Fragen und damit Einblick, wie Du Deine gerade erst startende Karriere gleich auf die Überholspur führst.

Praxis-Tipp Nr. 1:

Wie Du auch endlich mehr Geld verdienst.

Kaum ein Thema steht uns so sehr im Fokus wie das Thema Geld! Der Beruf kann schön sein, die Ausbildung Spaß machen, aber wenn es finanziell nicht stimmt, dann reichen auch die tollsten Aussichten nicht aus.

Doch Vorsicht! Wer zu früh nur aufs Gehalt schaut wird mittelfristig weniger verdienen. Spannende Einblicke in die Gehaltsstrukturen von Steuerfachangestellten zeigen, dass vor allem die Fachkräfte mehr Geld verdienen, die gerade zum Karrierestart viel Wert auf den Aufbau von viel Erfahrungen legen.

Schaffst Du es also, dass Du nun viele Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche und Abteilungen Deiner Steuerkanzlei findest, dann wird Dir das mittelfristig mehr bringen. Veränderst Du Dich beruflich und suchst Dir einen neuen Job in dem Du etwas mehr verdienst, dann musst Du Dich hingegen darauf einstellen, dass Du auch performen musst und der Kanzlei einen umfassenden Mehrwert bietest. Und das schaffst Du in der Regel nur, wenn Du eben nicht in verschiedene Themenbereiche, blickst sondern stattdessen die immergleichen Aufgaben der FiBu und in den Steuererklärungen umsetzt.

Unser Tipp daher: Baue Dir erst eine echte berufliche Expertise auf, bevor Du Dich zu sehr auf das Thema Gehaltssteigerung einlässt.

Es ist übrigens ertsaunlich, auf wie vielen Wegen Du Dein Gehalt in der Steuerberatung nachhaltig steigern kannst.

Praxis-Tipp Nr. 2:

Wann Du nicht mehr als Auszubildender wahrgenommen wirst.

Viele von uns kennen das Gefühl noch sehr gut: Der Steuerfachangestelltenbrief liegt der Hand, die Welt liegt zu Füßen. Mit stolzgeschwellter Brust wird die Kanzlei betreten – die frisch ausgebildete Fachkraft betritt den Raum und was passiert? Gar nichts.

Die Realität kann oftmals sehr bitter sein und der Aufschlag reißt Jahr für Jahr viele frisch ausgelehrte Fachangestellte aus dem Traum. Denn egal wie gut Du Deine Ausbildung beendet hast, egal wie feste die Kollegen Dir auf die Schulter klopfen: Du bleibst in ihren Augen noch immer der kleine Auszubildende oder die kleine Auszubildende der/die Du auch gestern noch gewesen bist.

Erst mittelfristig wird sich das Gefühl ändern und da hilft auch Dein Abschlusszeugnis leider nicht weiter. Hier brauchst Du viel Geduld und vor allem auch Nachsicht mit Deinen Kollegen, denn diese meinen es nicht böse mit Dir, es ist nur eben ein Prozess der sich über eine längere Zeit hinziehen kann.

Wenn Du ihn beschleunigen möchtest und endlich auch im Ansehen innerhalb Deiner Kanzlei steigen willst, dann übernimm sukzessive mehr Verantwortung, übernehmen Aufgaben die sonst niemand machen möchte und fuchse Dich in tiefgreifende Aufgaben. So wirst Du zunehmend als echte Fachkraft wahrgenommen und erhältst mittelfristig das Ansehen, dass Du auch verdienst.

Praxis-Tipp Nr. 3:

Wie Du entscheidest, ob Du nach der Ausbildung die Steuerkanzlei wechseln solltest.

Hast Du schon einmal mit Deinen ehemaligen Mitschülern aus der Berufsschule über das Thema Gehalt gesprochen? Falls ja, so wage ich einmal den Blick in die Glaskugel: Jeder verdient mehr als Du, die meisten haben viel spannendere Aufgaben und einige werden täglich von Headhuntern belagert.

Kommt Dir das bekannt vor?

Der Fakt ist, dass sich Berufsschüler (übrigens wie nahezu alle gesellschaftlichen Gruppen) untereinander profilieren wollen. Dabei ist lange nicht alles was hier gesprochen wird wahr.

Gehälter, Wertschätzung, berufliche Perspektiven sind nahezu überall gleich oder sehr ähnlich gelagert. Solltest Du also mit dem Gedanken an einen Jobwechsel spielen, so solltest Du andere Parameter zur Entscheidung hinzuziehen.

Aus meiner Erfahrung heraus haben Stellenwechsel unmittelbar nach der Ausbildung nur selten Vorteile. Bleibst Du in Deiner aktuellen Kanzlei, so kannst Du später darstellen, dass Deine Arbeit so gut war, dass Dein Arbeitgeber Dich auch nach der Ausbildung übernommen hat. Zudem hast Du auch zum Berufsstart ein noch recht ruhiges Fahrwasser und etwas weniger Druck.

Allerdings kann ein Jobwechsel auch sinnvoll sein, wenn Du Dich beispielsweise seit längerer Zeit unwohl in der aktuellen fühlst, Du umziehst oder Benefits und Zulagen (wie zum Beispiel Homeofficemöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten…) nur sehr eingeschränkt angeboten werden.

Fazit: Es gibt viele Fallstricke und Herausforderungen mit denen Du Dich jetzt als ausgebildete Fachkraft herumschlagen musst. Und diese Themenfelder sind meistens auch anders gelagert als noch während Deiner Ausbildung.

Dennoch solltest Du Dir die nötige Zeit zum Wachsen geben. Der Steuerfachangestelltenbrief ist ein Sprungbrett zu einer tollen Karriere, allerdings solltest Du nicht losspringen, bevor Du nicht Anlauf genommen hast. Gönne Dir die Ruhe um Deine fachliche Expertise noch mehr zu festigen und dann beruflich komplett durchzustarten.

Wer schreibt hier?

Passend zum Thema in unserem Podcast erschienen:

Marcel Wickert

Marcel Wickert

Marcel ist seit vielen Jahren spezialisiert in Personalfragen in der Steuerberatung. Als Geschäftsführer der Jarl Skand Personalberatung und SF Marketing GmbH begleitete er in den letzten Jahren viele Fachkräfte erfolgreich bei Ihren Gehaltsverhandlungen. Die Jarl Skand Personalberatung wurde dabei 2020 als führender Beratungsdienstleister Deutschlands ausgezeichnet.

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