Alles zum Beruf Steuerfachangestellte

Inhaltsverzeichnis

Was macht eigentlich eine Steuerfachangestellte? – Eine kurze Zusammenfassung

Deine Aufgaben als Steuerfachangestellte (m/w/d) liegen in der steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Mandantenbetreuung, außerdem erstellst du Steuererklärungen und ggf. Jahresabschlüsse, prüfst Steuerbescheide und erfüllst noch eine Reihe weiterer administrativer Bürotätigkeiten.

Dabei arbeitest du aber fast immer mit einer oder einem Steuerberater zusammen und arbeitest diesem zu. Das liegt vor allem daran, dass nur der Steuerberater unterschriftsberechtigt ist.

Als Steuerfachangestellte wird dir mit Sicherheit (fast) nie langweilig, denn dieses Berufsbild ist sehr vielfältig: Es deckt ein großes Aufgabenspektrum im steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Bereich ab und setzt von dir verantwortungsvolles und sehr genaues Arbeiten voraus.

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Welche Unterschiede gibt es zwischen Steuerfachangestellten und Steuerberatern?

Der Hauptunterschied zwischen dem Beruf des Steuerfachangestellten und dem Beruf des Steuerberaters ist der Grad an Verantwortung – Steuerberater übernehmen vor allem verantwortungsvolle und komplexe Beratungen von Mandanten.

In der folgenden Tabelle findest du die wichtigsten Unterschiede zwischen Steuerberatern und Steuerfachangestellten:

Beim Steuerfachangestellten handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf mit einer regulären Ausbildungsdauer von drei Jahren. Dabei arbeiten Steuerfachangestellte nach ihrer Ausbildung zur Steuerfachangestellten fast ausschließlich im Angestelltenverhältnis, da sie keine rechtsverbindliche Unterschrift auf Steuererklärungen und Jahresabschlüsse leisten dürfen. Steuerberater dürfen hingegen in allen Bereichen rechtsverbindliche Unterschriften leisten und Mandaten z. B. vor dem Finanzgerichtshof vertreten.

Wie unterscheiden sich die Aufgaben von Steuerfachangestellten und Steuerberatern?

Die wichtigste Aufgabe von Steuerfachangestellten liegt in der Unterstützung des Steuerberaters bei der Vorbereitung und der Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen. Dazu kommen noch eine Reihe von organisatorischen Aufgaben, wie z. B. die Terminplanung und -vorbereitung der Mandantenbesprechungen für den Steuerberater.

Der Steuerberater hingegen übernimmt noch verantwortungsvollere Aufgaben, hat dafür aber auch einen erheblich längeren Ausbildungsweg vor sich. Seine Hauptaufgabe liegen in der Deklarations-, Gestaltungs- und Durchsetzungsberatung seiner Mandanten.

Zusätzlich hat der Steuerberater eine hohe Verantwortung, denn er ist grundsätzlich für die Arbeit seiner Steuerfachangestellten verantwortlich. Bei schuldhaften Fehlern auf einem Jahresabschluss oder einer Steuererklärung kann der Steuerberater dafür persönlich haftbar gemacht werden.

Kategorie Steuerfachangestellter Steuerberater
Dauer der Ausbildung
  • 3-jährige Ausbildung
  • 3 Jahre, Verkürzung mögl
  •  Studium + 2 Jahre Berufserfahrung
  • Ausbildung zum Steuerfachangestellten + 10 Jahre Berufserfahrung
  • Ausbildung zum Steuerfachangestellten + Weiterbildung zum Steuerfachwirt + 7 Jahre Berufserfahrung
Art der Aufgaben
  • Erstellung von Steuererklärungen und Jahresabschlüssen
  • Finanz- und Lohnbuchhaltung
  • Mandantenbetreuung
  • generelle Bürotätigkeiten
  • Deklarations-, Gestaltungs- und Durchsetzungsberatung für Mandanten
  • Leistet rechtsverbindliche Unterschriften auf Steuererklärungen und Jahresabschlüssen (für Fehler haftbar)
Höhe des Gehalts
  • Im Durchschnitt zwischen 2.294 € und 3.586 € brutto monatlich.
  • Mindestens 5.008 € brutto monatlich, nach oben offen.

Wie lange ist Ausbildungszeit von Steuerfachangestellten und Steuerberatern im Vergleich?

Ein weiterer Unterschied ist die Länge des Ausbildungsweges: Um Steuerberater zu werden bzw. sich erst einmal für das Steuerberaterexamen anzumelden, braucht man als Steuerfachangestellte mindestens 10 Jahre Berufserfahrung. Diese Zeit kann durch Weiterbildungen zum Steuerfachwirt bzw. Bilanzbuchhalter entsprechend verkürzt werden. Ein alternativer Weg ist ein betriebs- oder steuerrechtliches Studium in Kombination mit mindestens zwei-jähriger Berufserfahrung.

Die folgende Grafik zeigt dir die verschiedenen Wege zum Steuerberaterexamen.

Karrierewege als Steuerfachangestellter mit Weiterbildung zum Steuerberater

Warum solltest du Steuerfachangestellte werden?

Du fragst dich bestimmt, ob der Beruf des Steuerfachangestellten etwas für dich ist und warum du dich für diesen Beruf entscheiden solltest? Hier findest du 5 gute Gründe:

  1.  Die Steuerbranche ist zukunftssicher und hat seit Jahren eine sehr hohe Nachfrage an Fachkräften
  2. Du hast sehr gute Verdienstmöglichkeiten (Bereitschaft für zusätzliche Fort- und Weiterbildungen vorausgesetzt)
  3. Du hast sehr gute Weiterbildungsmöglichkeiten (z.B. zum Steuerfachwirt oder zum Bilanzbuchhalter)
  4. Du hast wirklich abwechslungsreiche Aufgabengebiete – egal ob du gerne mit Zahlen oder Menschen arbeitest
  5. Du hast eine gute Work-Life-Balance und Familienfreundlichkeit – Home-Office und flexible Arbeitszeiten sind mittlerweile in den meisten Kanzleien möglich

Welche Eigenschaften muss Du haben, um Steuerfachangestellte zu werden?

Du bist grundsätzlich an einer Ausbildung interessiert, bist dir aber nicht sicher ob das Berufsbild zu dir passt? Um das herauszufinden findest du hier eine kurze Checkliste an Eigenschaften für Steuerfachangestellte:

  • Affinität zu Zahlen und analytischem Arbeiten
  • Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen sowie an steuerlichen und rechtlichen Fragestellungen
  • Hohes Maß an serviceorientiertem Denken und Handeln
  • Spaß an der Arbeit mit Mandanten/innen
  • Du solltest ein guter Team-Player sein
  • Selbstständige, zuverlässige und detailorientierte Arbeitsweise
  • Sicher im schriftlichen und mündlichen Ausdruck

Wo kann man als Steuerfachangestellte arbeiten?

Die meisten Steuerfachangestellten arbeiten in Steuerkanzleien, Steuerberatungs- oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.

Darüber hinaus arbeiten Steuerfachangestellte aber noch in einer Vielzahl anderer Unternehmen, wie z. B. in größeren Industrieunternehmen.

Welche weiteren Möglichkeiten hat man als Steuerfachangestellte?

Du kannst Weiterbildungen zum Steuerfachwirt, Bilanzbuchhalter, Controller oder Betriebswirt machen. Außerdem kannst du mit mindestens 10 Jahren Berufserfahrung die Möglichkeit nutzen, dich zum Steuerberaterexamen anzumelden.

Was sind die typischen Arbeitszeiten als Steuerfachangestellte?

In der Regel arbeitest du 40 Stunden pro Woche, von Montag bis Freitag – Wochenenden und Feiertage sind frei. Es kann allerdings in stressigen Phasen, wie z. B. wenn Fristen für Steuererklärungen oder Jahresabschlüsse näher rücken, sein, dass du auch betrieblich angeordnete Überstunden leisten musst.

Welche Vor- und Nachteile hat der Beruf Steuerfachangestellte?

Der Beruf des Steuerfachangestellten hält für dich viele Vorteile, aber auch ein paar Nachteile bereit. In nachfolgender Tabelle findest du eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile:

Vorteile Nachteile
  • Viele Weiterbildungsmöglichkeiten (Steuerfachwirt, Bilanzbuchhalter, etc.)
  • Möglichkeit mit 10 Jahren Berufserfahrung das Steuerberaterexamen zu machen
  • Sehr gute Verdienstmöglichkeiten (vor allem durch Weiterbildungen)
  • Krisensicherer Arbeitsplatz wegen langanhaltendem Fachkräftemangel
  • Spannende Aufgaben und abwechslungsreiches Berufsbild
  • Sehr anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit
  • Du arbeitest hauptsächlich am PC
  • Arbeit ist sehr BWL-lastig
  • Mitunter sehr stressige Arbeitsphasen, weil Fristen eingehalten werden müssen

Fazit

Wie du siehst überwiegen bei dem Beruf des Steuerfachangestellten die Vorteile die Nachteile deutlich. Der Beruf des Steuerfachangestellten ist genau das Richtige für dich, wenn du gerne im Büro und mit Zahlen, Daten und Fakten arbeitest und einen sicheren Arbeitsplatz mit sehr guten Verdienst- und Weiterbildungsmöglichkeiten suchst.