3 Anzeichen, dass Du bereit für das Beraterexamen bist

Zusammenfassung

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Worum es geht

Wir alle tragen es in uns. Manche legen es im Laufe des Berufslebens ab, andere schaffen es das Gefühl im Laufe der Jahre zu ignorieren. Und wieder andere gehen daran zu Grunde. 

Die eigene Karriere ist mehr als nur „Beruf“ – sie zeigt wer wir sind. Und das Gefühl, nicht alles aus dem eigenen Berufsleben herauszuholen, ist eine schwere Last. Eine Last, die manchmal erdrückend sein kann.

In unserer Gesellschaft und innerhalb sozialer Geflechte befindet sich kaum ein Thema so sehr im Fokus: „Und was machst Du so beruflich?“

Klar, dass unser Beruf daher einen noch viel größeren Einfluss auf unser Leben hat als wir uns meistens selbst eingestehen. Dass unsere Entscheidungen über Karrierewege und Arbeitgeberwechsel daher besondere Relevanz für unser Wohlbefinden haben – geschenkt.

Aber genau daher sind unsere Ziele, Wege und unser Vorgehen in unserer Karriere entscheidende Komponente einer gelungen Karriere. Denn wer ein klares berufliches Ziel verfolgen, steht noch mehr Einklang mit seiner Laufbahn und Entwicklung. 

Genau hier setzt das Beraterexamen an. Jeder (und das meine ich wörtlich) der in der Steuerberatung unterwegs ist, stellt sich einmal oder mehrmals die Frage: Was wäre wenn! 

Was wäre, wenn ich das Steuerberaterexamen ablegen würde? Wenn ich selbst mit Mandanten am Tisch über die Umsetzung von steuerlichen Optimierungen sprechen würde? Was, wenn Unternehmensgründungen direkt von mir mit meinen Mandanten diskutiert werden? Und wie würde ich meine Mitarbeiter*Innen führen? Oder wie sähe meine Gehaltsabrechnung aus?

In diesem Beitrag erfährst Du, welche Fragen Du Dir stellen solltest, wenn Du wirklich mit dem Gedanken spielst, das Steuerberaterexamen abzulegen, Dir aber noch gleichzeitig unsicher bist, ob dies wirklich der richtige Weg für Dich ist. 

Geld, Aufstieg, Ansehen

Wir können uns viel Vormachen.

Glücklich ist, wer seinen Beruf liebt und das was er tut, gerne macht. 

Das stimmt natürlich und dem muss man zustimmen. 

Nur, was wäre, wenn das was Du tust nicht nur Spaß macht und Dich erfüllt, sondern Du auch eine ganze Ecke mehr verdienen würdest und bei Deinen Freunden und Deiner Familie ein noch viel höheres Ansehen genießen würdest? 

Ich gebe zu: Der Verdienst und das gesellschaftliche Ansehen sind nicht die Aspekte, die alleine für eine berufliche Entscheidung ausschlaggebend sein sollten. Aber wenn Du mich fragst, ob sie mit in die Entscheidung einfließen sollten, dann kann muss ich dem beiwohnen. 

Das heißt, wenn Du grundsätzlich gerne mehr verdienen möchtest und Du auch nichts gegen ein entsprechendes Ansehen hast, dann kannst Du hinter diesem Punkt getrost einen dicken Haken setzen: Steuerberater*Innen verdienen nach einigen Berufsjahren häufig im sechsstelligen Bereich, genießen ein hohes Ansehen und haben alle Möglichkeiten für ein finanziell abgesichertes Leben – für sich selbst und die Familie.

Gestalten statt umsetzen

Ich gebe es gerne zu!

Das Thema Geld anzusprechen, und dann auch noch im ersten Abschnitt,… das ist eigentlich zu einfach. 

Denn nicht für jeden ist der Steuerberatertitel ein attraktives Ziel. Denn wie sieht die Tätigkeit dahinter aus? Passt sie überhaupt auf Deine Karriere und Deine Eigenschaften?

Als Steuerberater*In entwickelst Du Dich in ein vollkommen anderes Berufsbild – soweit Du den klassischen Weg von der Ausbildung und der Zusatzqualifikation zum/r Fachwirt*in bis zum Examen gehen möchtest. 

Du hast viele entscheidende Kenntnisse und Grundlagen gesammelt, bist versiert in der Finanzbuchhaltung, kannst Steuererklärungen notfalls mit geschlossenen Augen ausfüllen und auch Jahresabschlüsse sind für Dich inzwischen gängiger Alltag. Als Steuerberater*In benötigst Du das Wissen darüber – aber es einsetzen? 

Du wirst andere Aufgaben haben. Du wirst mit Deinen Mandanten darüber sprechen, warum die Gründung einer Kapitalgesellschaft steuerlich vorteilhaft wäre, warum eine Holding vielleicht doch weniger Sinn macht als es Dein Mandant glaubt und mit welchen Tricks und Kniffen er seine Steuerlast senken und Liquidität erhöhen kann. 

Wenn Du ein Beispiel suchst um Dir diesen Schritt vorzustellen, dann macht der Blick in andere Branchen Sinn: Jürgen Klopp war der klassische Steuerfachangestellte eines Fußballvereins. Als Spieler wirkte er solide mit, erzielte in einem Spiel sogar einmal 4 Tore, fristete aber ansonsten ein  eher unspektakuläres Dasein als Spieler in der zweiten Bundesliga. Er machte was der Trainer ihm sagte. 

Sein Aufstieg zum Steuerberater – in unserem Fall als Trainer eines Fußballvereins – bedeutete für ihn eine vollkommen neue Karriere. Er konnte seine Spielintelligenz ganz anders einbringen, Konzepte entwerfen, Abläufe installieren. So wurde er zu einem der gefeiertsten Trainer und bekanntesten Persönlichkeiten unserer Zeit. 

Doch es gibt auch andere Beispiele: Lothar Matthäus war als Spieler eine wahre Ikone. Weltmeister, Kapitän der Nationalmannschaft, Meisterschaften und Pokalsiege. 

Für seine Trainer war er viele Jahre unverzichtbar, da er umsetzte was umzusetzen war und die Spielidee auf den Platz brachte – er war der herausragende Steuerfachwirt oder -angestellte. 

Als Trainer hingegen hatte er trotz seiner Erfahrung erhebliche Probleme damit, erfolgreich eine Mannschaft zu führen und seine Ideen und Konzepte durchzusetzen.

Das Gute an diesen Beispielen: Deine Karriere ist nicht wie die eines Fußballprofis nach 20 Jahren vorüber. Du kannst langfristig agieren und Dir Deinen Weg ebnen. Ob als Spieler oder Manager – das musst Du entscheiden.

Verantwortung

Hohe Positionen haben Vorteile. 

Einige haben wir bereits genannt: Du verdienst besser, hast mehr Freiräume und eine (vermeidlich) spannendere Aufgabe. 

Aber hat nicht jede Medaille auch zwei Seiten?

Als Steuerberater*In steht Du in der Verantwortung. Rätst Du einem Mandanten dazu, dass er seinen Dienstwagen mit der „1%-Methode“ versteuern soll und er am Ende des Jahres draufzahlen musste, dann wird er Dich dafür verantwortlich machen. 

Versprichst Du Deiner neuen Mitarbeiterin, dass sie die Weiterbildungskoten zur Bilanzbuchhalterin erstattet bekommt und Deine Kanzlei gerade Verluste schreibt, dann wird sie Dich dafür verantwortlich machen. 

Findet der Betriebsprüfer das ein oder andere Fettnäpfchen im Jahresabschluss, dann wird man Dich dafür verantwortlich machen. 

Auf der eine Seite steht natürlich fest: Als Steuerberater*In genießt Du einen besonderen Schutz der Dich in sehr viele Fällen juristisch absichert. Und zusätzliche Versicherungen minimieren das Risiko in den meisten Verfahren nochmals sehr ab. Aber am Ende ist es vielleicht nicht immer der finanzielle Schaden, sondern vielmehr die menschliche Komponente, die mehr Bedeutung hat.

Vielleicht hat es keine finanziellen Schaden, wenn durch Deine Fehleinschätzung ein Mandant eine saftige Nachzahlung leisten muss und sein Unternehmen und seine komplette Existenz vor dem Ruin stehen. 

Und vielleicht ist es Deinem Portmonee egal, dass ein Brief der Finanzbehörde nicht pünktlich weitergeleitet wurde und daher Mahnkosten und Verzugszinsen für Deine Mandanten anfallen. 

Aber Deine Mandanten und Deine Mitarbeiter*Innen verlassen sich auf Dich und Deine Kompetenz. Als Steuerberater*In vereinigst Du ganz wesentliche Komponenten des (finanziellen) Erfolgs von ihnen auf Deinem Schreibtisch – eine Last, für die Du starke Schultern brauchst und die manchmal nur schwer zu ertragen ist.

Das war es?

Natürlich. Die Entscheidung das Beraterexamen anzugehen oder eben nicht anzugehen beruht auf wesentlich mehr Faktoren als Jürgen Klopp, Lothar Matthäus und Nachzahlungen für Mandanten. 

Als Steuerberater*In kannst Du Deine eigene Kanzlei gründen oder eine Partnerschaft in einer bestehenden Kanzlei eingehen. 

Du bist kompetenter und lernst während der Prüfungsvorbereitung unglaublich viele Dinge über das Steuerrecht und deren Anwendung. 

Als Krönung legst Du die aktuell wohl schwerste Prüfung ab, die man in Deutschland bestehen kann und schaffst etwas, auf das Du Dein gesamtes leben sehr stolz sein kannst. 

Am Ende ist Deine Entscheidung Für oder Wider das Examen anzugehen eine sehr individuelle Sache. Doch solltest Du vorab mit Dir im Reinen darin sein, welchen Weg Du gehen möchtest. 

Diese Entscheidung kann und darf Dir niemand abnehmen. Denn wenn Du ohne Überzeugung in die Vorbereitung gehen wirst, dann ist das Ende bereits vorher geschrieben. Und wenn Du eigentlich gerne das Examen ablegen möchtest, Dich aber aus einem bestimmten Grund nicht traust oder es einfach nicht angehst, dann wirst Du Dir in einigen Jahren größte Vorwürfe machen.

Wer schreibt hier?

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Marcel Wickert

Marcel ist seit vielen Jahren spezialisiert in Personalfragen in der Steuerberatung. Als Geschäftsführer der Jarl Skand Personalberatung und SF Marketing GmbH begleitete er in den letzten Jahren viele Fachkräfte erfolgreich bei Ihren Gehaltsverhandlungen. Die Jarl Skand Personalberatung wurde dabei 2020 als eine führenden Beratungsdienstleister Deutschlands ausgezeichnet.

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